Mahnmal Bodesruh
Mahnmal Bodesruh
Stadt Heringen (Werra) - Kleinensee1963/64 als Mahnmal an der „Zonengrenze“ erbaut, ermöglichte es den Blick in das Dorf Kleinensee, damals von drei Seiten vom Grenzzaun und einer Mauer umgeben.
Das Mahnmal Bodesruh erinnert an die Teilung der Region durch die deutsch-deutsche Grenze bis 1989 und in seiner Form an den 17. Juni 1953.
Die Jahre nach 1945 stellten die Gemeinde Kleinensee plötzlich vor eine Reihe schwieriger Probleme. Die hessische Gemeinde Kleinensee war entsprechend seiner geographischen Lage überwiegend nach Thüringen orientiert, so führten die Zufahrtsstraßen nach Kleinensee über Thüringer Gemeinden.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der Aufteilung Deutschlands in Besatzungszonen führte dies zu Problemen, weil Hessen und Thüringen zu unterschiedlichen Besatzungszonen gehörten.
Ab Mai 1952 sperrte die DDR schließlich die Grenze komplett. Für die gesperrten Zufahrtswege musste der nicht ausgebaute Holzabfahrweg über den Seulingswald provisorisch hergerichtet werden.
Auch die Zufahrtsstraßen nach Kleinensee führten über Großensee und Dankmarshausen, beides in Thüringen gelegene Gemeinden. Kleinensee stellte mit den übrigen Gemeinden nicht nur eine wirtschaftliche Einheit dar, sondern es bestanden auch viele verwandtschaftliche Beziehungen. Dass die Verwaltungsgrenzen zwischen Thüringen und Preußen, die gar nicht mehr als Grenzen empfunden wurden, plötzlich nach 1945 wirklich wieder eine Grenze werden sollten, wollte man zunächst gar nicht wahrhaben.
Konnten bis 1952 durch so genannte Grenzübertrittsscheine die härtesten Folgen noch gemildert werden, war dann im Mai 1952 die Grenze endgültig dicht.
Am 17. Juni 1964 wurde nach Abschluss der Arbeiten das “Mahnmal der Deutschen Teilung” eingeweiht. Es handelt sich dabei um einen 13 Meter hohen Aussichtsturm mit einer, über eine freistehende Wendeltreppe, zu erreichenden Plattform. Zwei schmale Betonstreben umschließen die Wendeltreppe, ragen empor und sind im oberen Teil geöffnet. Der Turm sollte somit schon in seiner äußeren Form auf die Spaltung Deutschlands hinweisen.
Von der Aussichtsplattform sieht man sowohl den hessischen Heringer Stadtteil Kleinensee als auch das thüringische Großensee (Werra-Suhl-Tal). Am Turm wurde ein Relief angebracht, das ursprünglich Deutschland in den Grenzen von 1937 zeigte. Vertiefungen markieren die Städte Berlin, Dresden, Leipzig, Breslau und Stettin. Der Teil der Tafel, der die deutschen Ostgebiete zeigte, wurde entfernt, so dass nur noch die Fläche Deutschlands in den Grenzen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR gezeigt wurde.
Bekannte Orte sind am Turm mittels Richtungsanzeigern markiert.
Weitere Infos
Die Finanzierung dieses Mahnmals übernahmen das Land Hessen, der Landkreis Hersfeld und die Gemeinde Kleinensee.
Heute wie gestern erlaubt der Aussichtsturm des Mahnmals Bodesruh einen herrlichen Blick auf das Gerstunger Becken und den Monte Kali, der sich nahe Heringen befindet. Bei guter Witterung reicht der Blick bis weit nach Thüringen.
Für die Kleinenseer Bevölkerung war das Jagdhaus Bodesruh mit dem Mahnmal von 1952 bis zur Grenzöffnung das einzige Ausflugsziel, welches zu Fuß zu erreichen war.
1974/75 wurden erste Renovierungsarbeiten fällig.
Die nahe gelegene Gaststätte Jagdhaus Bodesruh ist ein beliebter Ausgangspunkt für Wanderungen und Radtouren in den großen Waldgebieten des Seulingswaldes.
Karte
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Gasthaus Bodesruh Entfernung: 0.35 km von Mahnmal Bodesruh | |
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Grillplatz Kleinensee Entfernung: 1.11 km von Mahnmal Bodesruh | |
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Unterstand an der Pappel Entfernung: 1.43 km von Mahnmal Bodesruh |